Bewusst Sein – Gespräche in der Natur und am Feuer

Die beste Unterstützung für die die gesamte Gralssuche ist Bewusstheit über das, was du eigentlich bist, wenn du ein Mensch bist, zu erhalten. Wie „funktioniert“ ein Mensch von innen heraus und wie nimmt die Umwelt und Gesellschaft von außen herein Einfluss auf unser Sein und unsere Entfaltung? Wie spielt das alles zusammen?

So öffne ich Themenfelder, die für mich auf meinem Erkenntnisweg sehr wichtig waren und die mich immer einen Schritt näher an das Mysterium Menschsein und an den Mythos von meinem eigenen heiligen Gral herangeführt haben. An meinen Erfahrungen lasse ich dich teil haben und wir können schauen, was du daraus für dich mitnehmen kannst. Gespräche am Lagerfeuer.

Erkenne Dich Selbst

Gnothi Seauton – Erkenne Dich, Selbst ! Vor 2500 Jahren schon als Innschrift am Apollo-Tempel in Delphi zu lesen

In Gesprächen versuchen wir die Anthropologie, also die Wissenschaft des Menschen, und den Menschen als ganzheitliches Wesen durch alle Ebene hindurch etwas besser zu erfassen. Denn wir Menschen sind mentale und kognitive, spirituelle, psychologische, psychosomatische und biochemische Wesen, die beseelt und schöpferisch begabt sind. Wir haben ein Kopf-, ein Herz- und ein Bauchzentrum mit unterschiedlichen Intelligenzen und Kompetenzen. Wir sind Körper, Geist und Seele. Wir haben eine innere Welt, ein Unbewusstes und Unterbewusstes, Gefühle und Gedanken, Hormone, die mächtig sind, Intuition, innere Stimmen, innere Kritiker, Lebensimpulse und intrinsische Motivationen. Wir projizieren auf andere und müssen uns vor nicht dienlichen Introjektionen schützen. Unser neuronales Netzwerk formt sich ständig um (Neuroplastizität), so dass es unsere gewohnten Denk-, Fühl- und Handlungsmuster mit geringstem Energieaufwand bewältigen kann. Diesem neuronalen Netzwerk ist es dabei egal, ob es dem größerem Sein dient oder schadet. Wir haben eine Wahrnehmung, die erst durch ein vielschichtiges Filternetz geht, ehe wir uns ihrer bewusst werden. Was sehen wir alles nicht? All das beeinflusst uns und wir sind direkt damit und der Umwelt verbunden. – Es gibt also doch so einiges über uns selbst – den Menschen – zu erfahren, zu lernen und sich bewusst zu machen. 

Ebenso wie das Menschenbild können wir das Weltbild aufspannen auf verschiedenen Ebenen. Ganz unten ist die Frage danach, ob das Universum beseelt ist und wie diese Frage innerhalb deines vorhandenen Weltbilds beantwortet wird. Daraus ergibt sich dann ganz oben, mit welchem Blick du in die Welt und auf die Dinge schaust. Beseelt oder eben nicht beseelt.

Das Problem mit dem Offensein für Neues:

Es geht darum, inwieweit man sich für neue Sichtweise, die anders im eigenen Weltbild oder Menschenbild abgelegt sind, öffnen kann und möchte. Dieses „Öffnen für Neues“ ist im ersten Moment mehr als unangenehm. Ist man nicht dazu bereit, bleibt alles so wie es ist. Öffnet man sich und horche in sich, wie es wirkt (das, was man da Neues höre), kann man etwas entdecken. Und zwar nur dann, wenn man wagt zu horchen. Denn wenn man erst gar nicht horcht, kann man auch nichts entdecken. So einfach sich das anhört, so schwierig ist es für viele, die gewohnten Überzeugungen einmal für einen kurzen Moment aufzugeben und Neues zu hören. Dabei ist die alte Überzeugung ja nicht verloren und kann weiter behalten werden, wenn das Neue nicht für einen ist.

Neues hat meistens auch Konsequenzen für das eigene Leben. Es bedeutet Veränderung in Zukunft und in der Nachbetrachtung auf das bisheriges Leben vielleicht auch Scham, Zorn oder Traurigkeit. Unser Verstand hat viele Strategie entwickelt, diese Emotionen zu umschiffen – in diesem Fall wäre das Einfachste, das Neue abzulehnen, ohne es nur ansatzweise mit der Herz- und Bauchintelligenz durchdrungen zu haben. Das Ergebnis wäre, dass alles so bleibt, wie es bisher war. 

Einsteins Zitat: „Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu denken und andere Ergebnisse zu erwarten“ zeigt, wie wichtig es ist, sich Neuem bewusst zu werden. Nur was uns bewusst ist, ist in der eigenen Realität vorhanden und kann erst dann durch anderes Denken, Fühlen, Handeln verändert werden, so dass auch andere Ergebnisse erwartet werden können. Wahrnehmen und Bewusstwerden ist der einzige Schlüssel dazu, dass überhaupt etwas Anderes/ Neues gedacht werden kann.

Ein weiteres Zitat unterstreicht dies nochmal und führt uns auch in die Selbstverantwortung: „Jeder Mensch dient im Ausmaß seines Verstehens sich selbst und im Ausmaß seines Nichtverstehens anderen, die mehr verstehen“.

Wir müssen bereit sein uns von dem Leben zu lösen, das wir geplant haben, damit wir das Leben finden, das auf uns wartet.  – – Joseph Campbell – –